nd logoDie Auseinandersetzung mit der eigenen linken Geschichte ist ein schmerzhafter Prozess. Zu einfach ist es, oberflächliche Bekenntnisrituale oder Distanzierungen zu verlauten: Die (libertär-)kommunistische Idee von heute habe mit der kommunistischen Idee von früher nichts mehr zu tun. Die Fehler, falschen Annahmen und Verbrechen der widersprüchlichen linken Geschichte nichts mit der eigenen. Will man als gesellschaftliche Bewegung jedoch lernen, kommt man um eine Aufarbeitung nicht herum. Dies kann aber nur gelingen, wenn man die gesamte linke Geschichte, ihre Versuche, Siege und Niederlagen, als Teil der eigenen begreift. Was bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und trauern zu können, um neue Kraft zu schöpfen.

Die linkspluralistische Solidaritätsorganisation »Rote Hilfe« stellt sich derzeit dieser Verantwortung - und stößt dabei auf eigene Widersprüche und offene Fragen. Die aktuelle Ausgabe 1/19 der »Rote Hilfe«-Zeitung hat Repression gegen linke Oppositionelle in der DDR zum Thema. Laut dem Redaktionskollektiv eine »Herausforderung«. Vorausgegangen sei der Veröffentlichung eine längere Debatte, »teils sehr emotional, nicht immer solidarisch«.

 

Was meint: Die Ausgabe 4/2016 der Zeitung hatte den Schwerpunkt »Siegerjustiz - Verfolgung und Delegitimierung eines sozialistischen Versuchs seit 1990«. Es ging um die BRD-Repression nach der Wende gegen DDR-Bürger und Funktionäre. Autoren waren unter anderem ein DDR-Staatsanwalt, Offiziere der Staatssicherheit, ein Text des SED-Generalsekretärs Erich Honecker wurde posthum veröffentlicht. Die Ausgabe sorgte für heftige Diskussionen, Mitglieder und Ortsgruppen kritisierten eine Legitimation der DDR-Repression. Die Dresdner Ortsgruppe schränkte aus Protest ihre Arbeit ein und forderte eine Sonderausgabe zur Repression des DDR-Apparates gegen linke Oppositionelle. Das eine Thema könne ohne das andere nicht beleuchtet werden.
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Nach mehr als zwei Jahren ist die Ausgabe nun zustande gekommen. Das in ihrer Hymne liegende Versprechen von Solidarität habe die DDR nur »sehr mangelhaft eingelöst«, heißt es gleich zu Beginn vom Redaktionskollektiv. Im Gegenteil: Linken Kritikern habe man vorgeworfen, Teil des Problems zu sein, man habe sie als »Volkes Feind« verfolgt. »Die Repression der DDR hat nicht nur vielen Genossen Schlimmstes angetan, sondern auch zu tiefem Misstrauen unter Linken und zu einer Diskreditierung des ›Sozialismus‹ beigetragen«, so das Vorwort.

Ganzer Artikel:

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1114252.ddr-repression-schmerzhaftes-erinnern.html

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