44 Jahre als politischer Gefangener: Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Der Verhaftung am 9. Dezember 1981 folgte ein offen rassistischer und politisch motivierter Prozess, der mit dem Todesurteil endete. Vorgeworfen wurde ihm, bei einem nächtlichen Schusswechsel, bei dem er selbst schwer verletzt wurde, einen Polizisten getötet zu haben. 44 Jahre sitzt der politische Langzeitgefangene nun in US-amerikanischen Hochsicherheitsgefängnissen, 29 Jahre davon war Mumia Abu-Jamal von Hinrichtung bedroht im Todestrakt.
Zwar konnten internationale Proteste die jahrzehntelang drohende Hinrichtung schließlich abwenden, sodass der Journalist seither im „Normalvollzug“ ist, doch Justiz und Behörden blockieren bis heute die Wiederaufnahme des Verfahrens. Dabei ist allgemein bekannt, dass es im Prozess zu systematischen Rechtsbrüchen kam, Zeug*innen erpresst, Aussagen erkauft und Beweise gefälscht wurden. Bereits seit dem Tag seiner Verhaftung läuft eine anhaltende Hetzkampagne gegen Mumia Abu-Jamal – unter maßgeblicher Beteiligung der rechten Polizeigewerkschaft FOP. Der politische Wille, Mumia Abu-Jamal ein faires Verfahren und damit die Freiheit zu verwehren, ist nicht zu übersehen.
Zusätzlich werden seine Haftbedingungen systematisch erschwert und immer neue Ausnahmeregelungen eingeführt, um seine Anträge und Klagen gegen Schikanen ins Leere laufen zu lassen: Jedes Mal wird ein neues „Lex Mumia“ geschaffen, um ihn doppelt zu strafen. Inzwischen dringend notwendige medizinische Behandlungen und eine angemessene Gesundheitsversorgung werden ihm ebenso verweigert wie ausgewogene Ernährung, die der 71-Jährige benötigt. Die Linie seitens der Repressionsbehörden scheint klar zu sein: Mumia Abu-Jamal wird nicht offiziell hingerichtet – er soll auf Raten hinter Gittern sterben.
Doch auch in Haft kämpft der Aktivist seit 44 Jahren unermüdlich gegen Ausbeutung, Rassismus und das menschenverachtende Gefängnissystem Seine Mitgefangenen unterstützt er durch juristische Beratung und bestärkt sie darin, sich gegen die täglichen Schikanen zur Wehr zu setzen. Selbst aus der Zelle arbeitet Mumia Abu-Jamal als Radiojournalist und Autor, was ihn international als „Voice of the Voiceless“ bekannt machte.
In seinem Kampf steht er nicht allein, sondern hat seit Jahrzehnten weltweit zahllose Unterstützer*innen an seiner Seite. Auch zum 44. Haftjahrestag fordern viele Solidaritätsproteste die Freiheit von Mumia Abu-Jamal und ein Ende des rassistischen gefängnisindustriellen Komplexes.
„Nach 44 Jahren in Haft ist Mumia Abu-Jamal der wohl bekannteste politische Langzeitgefangene der Vereinigten Staaten. Der offensichtlich rassistische Prozess, der von einer bis heute anhaltenden medialen Hetzkampagne gegen den linken Journalisten und Aktivisten begleitet wurde, ist ein lehrbuchhaftes Beispiel für politische Justiz“, erklärte Hartmut Brückner vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. „Wir als Rote Hilfe e. V. setzen uns schon seit Jahrzehnten für die Wiederaufnahme des Verfahrens und vor allem für seine Freiheit ein. 44 Jahre sind 44 Jahre zu viel – Mumia Abu-Jamal muss umgehend freigelassen werden!“