Antifaschismus ist notwendig – wir sind alle Antifa!

In den Niederlanden, in Ungarn und in den USA versuchen rechte Regierungen derzeit, Antifaschismus zu delegitimieren und zu kriminalisieren. Parlamente und Regierungen erklären „Antifa“ zur angeblichen „Terrororganisation“ und beabsichtigen damit, demokratische und antifaschistische Organisierung gegen Rassismus und Faschismus unter Strafe zu stellen.
Antifaschismus ist notwendig und selbstverständlich. Antifaschistische Praxis verteidigt konkret, was Grundbedingung jeder freien Gesellschaft ist: Menschenwürde, Freiheit, Demokratie. Die organisierte Antifabewegung greift dort ein, wo der Staat versagt: beim konsequenten Zurückdrängen von Neonazis, Rassist*innen und autoritären Kräften. Ohne Antifa-Aktivitäten wären rechte Netzwerke, Aufmärsche und Strukturen in den letzten Jahrzehnten noch ungestörter gewachsen.
Die Kriminalisierung der Antifabewegung bedeutet zugleich die Umkehrung der Realität: Während rechter Terror Menschen bedroht und tötet, werden jene ins Visier genommen, die sich dagegen engagieren. Die Täter*innen werden verharmlost, die Gegner*innen des Faschismus kriminalisiert. Diese Täter-Opfer-Verschiebung leugnet die Realität – und ist ein direkter Freibrief für rechte Gewalt.
Die Angriffe auf „die Antifa“ sind kein nationales Einzelphänomen, sondern Ausdruck einer internationalen rechten Offensive. Trump in den USA, Orbán in Ungarn, Wilders und seine Verbündeten in den Niederlanden – sie alle bedienen dieselbe Strategie, Antifaschismus zu delegitimieren und rechte Politik zu normalisieren. Wer die Antifabewegung angreift, folgt einer weltweiten autoritären Linie und richtet sich gegen die bürgerliche Demokratie und die solidarische Linke in allen Ländern.
Mit der Kampagne „Wir sind alle Antifa“, die im Sommer gestartet wurde, machen wir deutlich: Antifa ist ein selbstverständlicher Teil solidarischer Praxis. Antifa – das sind Nachbar*innen, Kolleg*innen, Schüler*innen, Gewerkschafter*innen und alle, die sich dem Faschismus entgegenstellen. Antifa ist gelebte Verantwortung dafür, dass es nie wieder ungestört faschistische Organisationen geben darf.
Die Rote Hilfe e. V. erklärt ihre Solidarität mit all jenen, die jetzt aufgrund ihres antifaschistischen Engagements in den Niederlanden, in Ungarn, in den USA und weltweit von Verboten, Strafverfahren und Hetze betroffen sind. Wir lassen nicht zu, dass Antifaschismus kriminalisiert und dem rechten Terror Tür und Tor geöffnet wird.
„Antifaschismus ist das Rückgrat einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft. Wer die Antifa angreift, greift uns alle an. Wer sich Faschismus entgegenstellt, verdient nicht Repression – sondern unsere Solidarität. Wir lassen niemanden allein“, erklärt Anja Sommerfeld für den Bundesvorstand der Roten Hilfe. „Wer Antifaschismus verbieten will, verrät die Grundlagen einer freien Gesellschaft. Gerade jetzt müssen wir geschlossen auftreten: Wir sind alle Antifa – und wir lassen uns weder einschüchtern noch spalten. Antifaschismus ist notwendig, selbstverständlich und unverhandelbar.«
