Rote Hilfe Berlin beendet Unterstützung für Kampagne gegen Ausweisung des Samidoun Sprechers Zaid Abdulnasser
Erklärung zum Buvo-Statement vom 11.10.23
Der Bundesvorstand der Roten Hilfe hat am 11.10.23 mitgeteilt, die Kampagne zur Unterstützung für Zaid Abdulnasser zu beenden. Gegenstand der Kampagne war die drohende Ausweisung von Zaid, dem Sprecher des Netzwerkes Samidoun. Wir haben ausschließlich dieser konkreten Kampagne und dem Netzwerk die Solidarität entzogen, nicht aber grundsätzlich der linken Palästina-Solidarität. Diese Unterscheidung ist uns wichtig.
Wir haben uns zu diesem Schritt entschieden, da sich Samidoun positiv und unterstützend auf die islamistisch-reaktionäre Hamas bezieht. Die Hamas hat seit Anfang Oktober 2023 unter anderem Massaker an der Zivilbevölkerung in Israel begangen, Vergewaltigungen zelebriert, Leichen geschändet und zur Schau gestellt. Der positive Bezug darauf kann keine linke Betätigung im Sinne der Roten Hilfe sein, sondern widerspricht unserer Satzung grundsätzlich. Kriegsverbrechen und die Verletzung des humanitären Völkerrechts lehnen wir unabhängig davon ab, wer diese begeht. Unsere Solidarität gilt insbesondere allen palästinensischen und israelischen Aktivist*innen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit in diesem Konflikt einsetzen und wegen dieses fortschrittlichen Engagements kriminalisiert werden. Als Rote Hilfe unterstützen wir Linke, die von Repression betroffen sind, nicht aber Sympathisant*innen der Hamas oder anderer islamistischer Gruppen. Darüber hinaus gilt für uns: Jüdische Einrichtungen anzugreifen und Hass auf Menschen zu schüren, ist mit unserer Solidaritätsarbeit nicht vereinbar.
Wir setzen uns für den Erhalt der Grundrechte ein und verteidigen die Versammlungsfreiheit. Deshalb protestieren wir entschieden gegen die massive Polizeigewalt und die aktuellen Repressionsmaßnahmen, mit denen die Behörden flächendeckend insbesondere palästinasolidarische Demonstrationen überziehen. Wir verurteilen den innenpolitischen Missbrauch der Angriffe auf Israel. Dieser drückt sich in pauschalen Verurteilungen aus und befördert Rassismus insbesondere gegen die palästinensische Community. Dieses Vorgehen weisen wir zurück, es ist Wasser auf die Mühlen einer erstarkenden Rechten.
Die Taten der Hamas können nicht der Anlass sein, pauschal allen palästinasolidarischen Gruppen und der palästinensischen Community die Unterstützung zu entziehen.
Wir rufen zur solidarischen Zusammenarbeit aller linken Kräfte und Bewegungen in diesem Sinne auf.