Historischer Stadtrundgang: Die Rote Hilfe Deutschlands in Erfurt
»Die Rote Hilfe tritt in Erfurt in letzter Zeit dadurch in Erscheinung, dass sie häufiger Sammlungen für die politischen Gefangenen durchführt.« (Lagebericht der Staatspolizei Erfurt für Februar 1935)
Im Oktober 1924 wurde die Rote Hilfe Deutschlands gegründet. Die proletarische Solidaritätsorganisation unterstützte während der Zeit der Weimarer Republik politisch Verfolgte und ihre Angehörigen durch Geldsammlungen und ermöglichte eine anwaltliche Vertretung für Arbeiter*innen vor Gericht. Auch in Erfurt war die Organisation tätig, wurde von Anwälten unterstützt und sammelte teilweise noch in der Illegalität nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Geld zur Unterstützung inhaftierter Genoss*innen und ihrer Familien. In Elgersburg in Thüringen betrieb die Rote Hilfe bis 1929 zudem ein eigenes Kinderheim.
In einem Stadtrundgang wollen wir uns anlässlich des diesjährigen Jubiläums mit der Geschichte der Roten Hilfe Deutschlands, insbesondere mit ihren Tätigkeiten in Erfurt und Umgebung, beschäftigen.
Auch heute noch sind linke Aktivist*innen von staatlicher Repression betroffen. Ansprechbar in solchen Fällen ist die Rote Hilfe e. V., die Betroffene unterstützt. Unser Rundgang will auch auf diese wichtige Arbeit aufmerksam machen.
Veranstaltet von der Roten Hilfe OG Erfurt und der Projektgruppe »Erfurt im Nationalsozialismus« beim DGB-Bildungswerk Thüringen e. V.